An die Arbeit
Ausländische ArbeiterInnen wurden bei schlechter Wirtschaftslage als Erste entlassen: Stellten sie bei Herrburger und Rhomberg in den 1970ern noch etwa zwei Drittel der Beschäftigten, weisen die niedrigen Zahlen des Personalstands von 1982 auf die baldige Schließung der Tiroler Standorte in Innsbruck, Absam, Telfs und Matrei und auf den Niedergang der gesamten Textilindustrie hin.
Die Ausländer-Arbeitskarte listet die zeitlich befristeten Beschäftigungsbewilligungen (1970–1976) von Mara Ivkić auf. 1966 als verpflichtendes Dokument eingeführt, bezieht sie sich auf die „Verordnung über ausländische Arbeitnehmer“ von 1933, die 1941 aus deutschem Recht übernommen wurde und bis Ende 1975 Gesetzesgrundlage blieb.
Im Rahmen der Familienzusammenführung kam Selahatdin Arıkan 1979 als 12-Jähriger nach Tirol. Nach der Schule arbeitete er im Winter als Abwäscher im Panoramarestaurant, im Sommer bei der Liftgesellschaft in Fulpmes (1980er). Nach Abschluss der Lehre als Seilbahntechniker wurde er im Skigebiet Schlick 2000 im Stubaital angestellt. Voraussetzung für die Lehre war die österreichische Staatsbürgerschaft.